
Weltweite Initiative zur Förderung von Deeskalation
UNO-Generalsekretär Antonio Guterres äußerte große Besorgnis über die jüngsten militärischen Aktivitäten Indiens in Kaschmir. Guterres‘ Sprecher, Stephane Dujarric, betonte die Notwendigkeit, dass beide Seiten Zurückhaltung üben sollten, da eine militärische Konfrontation zwischen Indien und Pakistan in der aktuellen globalen Lage nicht tragbar sei. Diese Entwicklungen haben auch die EU-Außenminister beschäftigt, die bei ihrem Treffen in Warschau die beiden Länder dazu aufforderten, sofortige Schritte zur Deeskalation zu unternehmen und auf Verhandlungen hinzuarbeiten, um eine friedliche Lösung des Konflikts zu finden.
Die Besorgnis über den Konflikt zwischen den beiden Atommächten wird auch von anderen internationalen Akteuren geteilt. US-Präsident Donald Trump äußerte die Hoffnung, dass die Spannungen schnell abgebaut werden können. US-Außenminister Marco Rubio kündigte an, sowohl die indische als auch die pakistanische Führung an eine friedliche Lösung zu erinnern. China und Russland haben ebenfalls zur Zurückhaltung aufgerufen, wobei China die indische Militäraktion bedauerte und dazu anregte, Frieden und Stabilität zu priorisieren. Auch die Türkei und der Iran forderten Maßnahmen zur Spannungsreduktion und eine Untersuchung der Vorwürfe, zivile Ziele angegriffen zu haben.
Militärische Eskalation und Reaktionen
Die Situation eskalierte am Mittwoch, als Indien mehrere Ziele in Pakistan bombardierte. Dies war die schwerste militärische Auseinandersetzung zwischen den beiden Ländern seit über 20 Jahren, mit Berichten über getötete Zivilisten auf beiden Seiten. Pakistans Premierminister Shehbaz Sharif stellte nach einem Sicherheitskabinettsmeeting klar, dass Pakistan sich das Recht vorbehalte, in Selbstverteidigung zu handeln, und dass entsprechende Maßnahmen ergriffen werden könnten.
Die indische Regierung erklärte, die militärische Operation mit dem Namen „Operation Sindoor“ zielt darauf ab, terroristische Infrastruktur sowohl in Pakistan als auch in Jammu und Kaschmir zu bekämpfen. Indien wies die Vorwürfe zurück, zivile Ziele angegriffen zu haben, und betonte, dass die Angriffe gezielt und maßvoll durchgeführt wurden. Laut indischen Militärangaben seien neun „Terrorlager“ erfolgreich zerstört worden.
Auf der pakistanischen Seite wurde jedoch betont, dass die angegriffenen Ziele zivile Einrichtungen gewesen seien und die Behauptungen Indiens über militärische Einrichtungen nicht der Wahrheit entsprächen. Der pakistanische Verteidigungsminister Khawaja Muhammad Asif erklärte, dass die indischen Angriffe nicht auf militärische Lager abzielten, was auch von der islamistischen Extremistengruppe Jaish-e Mohammad unterstützt wurde, die den Tod mehrerer ihrer Mitglieder bestätigte.
Internationale Auswirkungen und Reisewarnungen
Die Eskalation des Konflikts hat auch Auswirkungen auf den internationalen Flugverkehr. Mehrere Fluggesellschaften, darunter Korean Air und Lufthansa, haben ihre Flüge umgeleitet, um den pakistanischen Luftraum zu meiden, der aufgrund des Konflikts geschlossen wurde. Diese Entwicklungen haben zu Reisewarnungen für die Region geführt, und die Sicherheitslage wird weiterhin genau beobachtet.
Die Kaschmir-Region, die zwischen Indien und Pakistan geteilt ist, bleibt ein umstrittenes Gebiet, das beide Länder für sich beanspruchen. Die Wurzeln des Konflikts reichen bis in die Zeit der britischen Kolonialherrschaft zurück, als Indien 1947 in die Unabhängigkeit entlassen wurde und die Teilung, die zur Gründung Pakistans führte, in gewaltsamen Auseinandersetzungen gipfelte. Diese Rivalität hat seitdem zu mehreren Kriegen zwischen den beiden Nationen geführt,
Quelle: https://orf.at/stories/3392753/

